„Wie kann man aber erwarten, daß aus so krummen Holze etwas völlig Gerades gezimmert werde?“ – Kants Lehre vom Bösen.

Die neuzeitliche Philosophie unterschied zwischen dem metaphysisch Schlechten der Unvollkommenheit, dem natürlichen Übel (etwa der Krankheit) und dem moralisch Schlechten, dem Bösen. Kant hat sich mit dieser Leibnizschen Lehre auseinandergesetzt und näher nach dem Woher des Bösen, nach seiner bewirkenden Ursache gefragt. In seiner berühmten Schrift über die Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793) verdeutlicht Kant, warum die für die Offenbarungsreligionen und ihr Heilsversprechen reale Unterscheidung von Gut und Böse nicht in der Vernunft zu finden ist, sondern im Menschen. Der Vortrag wird Kants Überlegung diskutieren, derzufolge das Böse die Handlung ist, in der ich den Andern bloß als Mittel für mich brauche und darin absolut verdingliche. Schließlich wird zu sehen sein, warum uns die Auseinandersetzung mit Kants Lehre vom Bösen hilft, die spezifisch moderne Frage nach der Banalität des Bösen zu verstehen.

Prof. Dr. med., Dr. phil. habil. Claus-Artur Scheier ist emeritierter Professor für Philosophie an der Technischen Universität Braunschweig. Seine Arbeitsgebiete sind die antike Philosophie, die Philosophie des Deutschen Idealismus und die antimetaphysischen Denkströmungen der Moderne.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kieler Kant-Gesellschaft statt.

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Rahmendaten

Uhrzeit IconMi, 09.07.2025 | 19:00 - 20:30 Uhr
  • Referent: Prof. Dr. med., Dr. phil. habil. Claus-Artur Scheier
Beitrag pro Person: kostenlos

Gesprächskreis

Diese Veranstaltung wird durch den Gesprächskreis "Christ & Gesellschaft" begleitet.

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Dr. Richard Nägler
Herr Dr. Richard Nägler
Akademieleiter
Niemannsweg 78
24105 Kiel
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