Der „Nahe Osten“ – eine geschichtliche Krisenregion
Der „Nahe Osten“ – ein europazentrierter Begriff“ – reichte im ausgehenden Mittalter bis an die Pyrenäen, bis zum 19.Jhd. in die Nähe von Wien: D.h., er war immer integraler Bestandteil europäischer Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei spielte naturgemäß auch der religiöse Unterschied (Christentum und Islam, Abendland und Morgenland) eine wichtige Rolle. Im Ersten Weltkrieg war er Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen den Mittelmächten und der Entente. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand mit der Gründung des Staates Israel ein bis heute virulenter Konfliktherd, auch dieser religiös unterfüttert. Zugleich war der Nahe Osten die im Kalten Krieg eine für den normativen Westen unverzichtbare „Tankstelle“. Schließlich scheiterten bislang, einschließlich des sog. „Arabischen Frühlings“, alle internen und externen Versuche, die Welt des Nahen Ostens mit bestandsfesten demokratischen Strukturen zu versehen. Im Seminar soll versucht werden, Chancen und Risiken dieser an Europa grenzenden Region heraufzuerinnern.
Das Seminar ist als Lehrerfortbildung durch das IQSH anerkannt.
Ablauf
Dr. Richard Nägler
Kosten
Rahmendaten
- Dozent: Dr. Ralf Bambach