Karl Schlögel: American Matrix – Besichtigung einer Epoche

Karl Schlögel ist mit seinen Publikationen als Russlandhistoriker hervorgetreten, insbesondere zur Geschichte des Silbernen Zeitalters im späten Zarenreich und zum Stalinismus. Er hat eine Bilanz vorgelegt im Buch „Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt“. Schlögel war aber nicht nur viel in Osteuropa unterwegs, sondern ein Leben lang, parallel zur sowjetischen Erfahrung auch in den Vereinigten Staaten. „American Matrix“ ist sein Versuch mit dem amerikanischen Jahrhundert klarzukommen, auch mit seiner eigenen Faszinationsgeschichte. Auf dem Hintergrund der sowjetischen Erfahrung werden Bezüge und Verwandtschaften zwischen beiden Projekten einer Moderne sichtbar, die sich anschickten das alte Europa hinter sich zu lassen. Schlögel tut dies auf seine Weise: als Archäologe urbaner Landschaften, Analytiker architektonischer Formen, als Besucher von Nationalparks und als Beobachter der Rituale des amerikanischen Alltags, Sport und Warteschlangen eingeschlossen. So entsteht aus einer ungewohnten Perspektive das Bild einer Epoche, die spätestens seit Präsident Donald Trump Vergangenheit geworden ist.
In Kooperation mit der Amerika-Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V.
Karl Schlögel studierte Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik an der Freien Universität Berlin. Er wurde 1981 promoviert und wirkte zunächst als freiberuflicher Übersetzer, Publizist und Autor, bevor er 1990 auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz berufen wurde. 1995 wechselte er an die Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, wo er bis 2013 lehrte. Karl Schlögel ist Mitglied des Ordens Pour le mérite. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrte ihn 2004 mit dem Sigmund-Freud-Preis. 2016 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs, 2018 den Preis der Leipziger Buchmesse. Zuletzt erschienen die Bücher „American Matrix. Besichtigung einer Epoche“ (2023), „Der Duft der Imperien. Chanel No.5 und Rotes Moskau“ (2020), „Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt“ (2017) und „Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen“ (2015). Einem breiten Publikum ist er zudem durch seine Monographien „Terror und Traum. Moskau 1937“ (2008) und „Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik“ (2003) bekannt. Seine jüngste Veröffentlichung: „Auf der Sandbank der Zeit. Der Historiker als Chronist der Gegenwart“ (2025). Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Rahmendaten
- Publizist und Autor: Karl Schlögel
Gesprächskreis
Diese Veranstaltung wird durch den Gesprächskreis "Außenpolitik" begleitet.


